Bis vor ein paar Jahren wandelte ich noch als ein Mensch unter euch. Damals besaß ich eine eigene Schmiede und bekam vom Graf von
Konlir den Auftrag auf der Baustelle im damaligen Tal der Winde, das nördlich vom
Wald des einsamen Baums lag, Eisenbeschläge, Nägel und Werkzeuge zu fertigen.
In diesem Ort sollten die Kaufleute aus Konlir sowie die Mitarbeiter des
Hauses der Aufträge wohnen. Auch für den
Verbannten aus der Kanalisation und den
Alten Mann der obdachlos unter einem Baum lebte und immer wieder von brutalen Jugendlichen überfallen wurde, war ein Haus geplant.
Ich begann also die Arbeiten zu planen und Materialien zu besorgen. Nachdem der Graf von Konlir meine Pläne gebilligt hatte begannen ich und meine Kollegen mit den Arbeiten. Nach nur einem Jahr standen schon alle tragenden Mauern und die Dachdecker kamen um ihrer Dächer darauf zu setzten.Schon während die Fundamente ausgehoben wurden gab es immer wieder Schwierigkeiten mit finsteren, zerstörungswütigen Gestalten die schier endlos aus der
Festung im Nordwesten von uns zu hervorquellen schienen. Als ich in dieser Nacht die Baustelle bewachte erschütterte zuerste ein gewaltiges
Erdbeben die Gegend. Auf dem Weg zum meinen Kollegen, die in Barracken am Rande der Baustelle schliefen, wurde ich hinterrücks von einem
Feuerball getroffen der mich in eine tiefe Baugrube schleuderte. Der Sturz zertrümmerte meine Rippen sodass ich nicht mehr zu retten war. Meine Kollegen fanden mich zwar bald doch es war zu spät, ich war des Todes.
In meiner, wie ich dachte, vermeintlich letzten Nacht kamen dunkle Gestalten an mein Lager und sprachen in mir nur schwer verständlicher Sprache zu mir.
Der Erste sagte das es falsch sei mich so zu behandeln.
Der Zweite sagte das es auch falsch sei mich so sterben zu lassen.
Der Dritte sagte das es jetzt wichtiger den je wäre die Aufgabe zu erfüllen.
Der Vierte sagte das die Aufgabe so nicht erfüllt werden kann.
Der Fünfte sagte das sie sich dann ja einig wären und goß mir kommentarlos eine
Flüssigkeit in den Mund.
In diesem Momant starb ich.
Wenig später, wie es mir schien, erwachte ich. Nachdem ich mich unter Aufbietung aller Kräfte durch die
Friedhofserde von Reikan gegraben hatte wanke ich zum nächstbesten Gebäude. Es stelt sich als der
Tempel des Serums heraus. Gerade als ich an die Pforte klopfen wollte ging diese ein Stück weit auf und ein
Serum-Geist schaute mich an. "Ahh, wir haben schon auf euch gewartet Meister Baupunq." sagte das Wesen zu mir. Es ließ mich herein und begleite mich in das Innere des Tempels.
Dort saß an einem Tisch der Hohepriester des Serums. "Es tut uns leid was passiert ist." sagte dieser."Aber das ist doch eure normale Vorgehensweise!" spie ich ihm entgegen. "Nein." "Doch! Ich kenne euch widerwärtigen Gestalten. In der Nacht schleicht ihr euch heimlich in die Schlafzimmer der Schwachen und Wehrlosen um sie mit eurem Gift zu verunreinigen um die Reihen eurer
Finsteren Legionen aufzufüllen.! Ihr wart es doch der mir dieses Gift verabreichte!" schrie ich ihn nun an. "Nein und ja." war seine knappe Antwort. "Es ist wahr das ich es war der euch das Serum verabreichte. Es ist jedoch falsch das wir wehrlose und Schwache heimlich vergiften." "Das einzige was ihr bisher über uns wisst stammt aus den reißerischen Berichten des Grafen und den Übertriebenen Aberglauben den seine Büttel bei euch schüren um von den wahren Problemen abzulenken." "Ihr wart zu fünft und habt mich vergiftet als ich schwach und wehrlos im Sterben lag, kann es noch mehr Hinterlist und Niedertracht geben?" "Nein kann es nicht. Wenn wir es so gewollt hätten. Jedoch kamen wir in jener Nacht zu euch da wir ursprünglich mit euch darüber reden wollten ob ihr für unsere Sache eintreten würdet. Doch diese Marodeure aus der Festung der
dunkeln Magier kamen uns zuvor. Noch ehe wir ein friedliches Wort mit euch hätten wechseln können wäret ihr verstorben. Wir sahen keine andere Möglichkeit euch eine Chance geben als das Serum." "Das behauptet ihr jetzt" "Nein das tuen wir wie immer, wir versuchen die Leute mit Worten, Gesten und Argumenten zu überzeugen. Nicht mit Goldgier und Intrigen wie es die
Natla tun. Sie sind der wahre Feind. Die Menschen und
Onlos sind nur ihre Marionetten. Sie sind es die unsere Völker immer wieder aufeinander hetzten." Das sind alles schöne Worte doch was ist mit euren Schergen die unsere Baustelle angriffen?" "Jene Verwirten werden zur Rechenschaft gezogen, das garatiere ich euch." "Was ist wenn ich nicht für euch kämpfen will?" "Ihr solltet niemals für uns kämpfen. Wir wollten euch bitten unser Waffen und Rüstungen in Stand zu halten und zu verstärken." "Niemals werde ich auf eure Lügen hereinfallen und euch dienen." Ich dreht mich herum und verließ den Tempel ohne daran gehindert zu werden.
Als ich meine Heimat Konlir errichte und mein Haus betreten wollte wurde ich von zwei Wachen gepackt und ohne weitere Worte an den Dorfrand eskortiert. In einer Art Koppel standen, bewacht von einem guten Duzend Wachen, weitere Serum-Geister. Ich fragte was hier passiert sei. Man antwortete mir das nach der Katastrophe vom
Tal der Ruinen, wie man es jetzt nannte alle Serum-Geister,
Taruner und
dunklen Magier festgenommen wurden. Bei dem Überfall auf die Baustelle hatten mehrere magisch erzeugte Erdbeben die ganze Baustelle zerstört und viele
Bauarbeiter waren unter den Trümmern begraben worden. Der Graf hatte den Notstand ausgerufen und alle vermeintlichen Anhänger der Dunkelen Zusammenkunft zur Befragung festnehmen lassen. Das merkwürdige jedoch war niemand der Befragt zurückkehrte. Die Antwort auf die Frage nach dem Verbleib der Befragten war immer nur das sie entlassen wurden. Noch in der selben Nacht schlich ich mich aus diesem Lager. An der Nordseite des Lagers standen mehrere kleine Zelte für die Wachen und in ihrer Mitte ein riesiges Zelt für die Inquisitor des Grafen. Etwas abseits, außerhalb der Sichtweite der Koppel sah ich einen riesigen Sandberg. In seiner Mitte hatte man ein Loch ausgehoben das fast so tief wie der Berg hoch war. In der Mitte des Loches brannte ein riesiges Feuer. Ich beobachtete wie die Wachen immer wieder Lumpenbündel in das Feuer hinein warfen. Plötzlich schien eines der Bündel aufzuschrein. Als ich näher hinsah erkannte ich was dort verbrannt wurde – Leichen. Einer der anwesenden
Zauberer bracht das brennende Bündel mit einem Feuerball zum schweigen. Ich krallte vor Grauen meine Hände in die Erde. In dem Moment erkannt ich woraus dieser Sandwall bestand. Man hatte mit gesagt das sie die
Taruner als erste befragte hatten. Ich wusste nun wohin sie entlassen worden waren, ich wusste wohin alle Befragten entlassen worden waren. Voller Schrecken wandte ich mich ab, und wollte fliehen. Doch als ich beinahe in Sicherheit war bemerkte mich eine der Wachen. Ich rannte so schnell ich konnte in Richtung des Flusses der
Nawor durchfließt um ihren Spürhunden ein Schnippchen zu schlagen.
Nachdem ich einige Tage durch Nawor und
Reikan geirrt war erreichte ich eines der
Häuser der Aufträge und erkannt das ich in
Mentoran gelandet war.. Ich sah wie sich ein paar Berittene aus dem Schatten des Hauses lösten und mit gesenkten Lanzen auf mich zu preschten. Nur wenige Meter bevor sie mich erreichten schien der Sand sich plötzlich zu bewegen. Auf einmal brach eine riesige Welle aus Sand aus dem Boden, riss die beiden Reiter von ihren Tieren und begrub sie unter sich. Einzig ihre Lanzen ragten noch aus dem Sand und die Reittiere ergriffen panisch die Flucht. Als ich mich der Stelle näherte wo dieses Wunder geschehen war kam plötzlich, langsam eines der Schwerter aus dem dem. Boden hoch und eine Stimme, die klang wie das Rieseln einer Sanduhr, raunte:"Nehmt es!"
Nachdem ich tagelang durch die Wüste irrte gelangte ich endlich nach Reikan. An der Grenze zwischen Reikan und Mentoran wartete bereits der Serum-Geist, der mir im Tempel des Serums bei meinem ersten Besuch die Pforte geöffnet hatte, auf mich. "Wie lange wartet ihr schon hier?" fragte ich ihn. "Seit heute Mittag, unsere Taruner-Späher in Mentoran haben uns von einem Serum-Geist berichtet der ziellos umherirrt und von zwei
Kopfgeldjägern aus Konlir angegriffen wurde. Sie sagten uns das sie ihn bis zur Grenze begleiten würden und das wir ab dort für ihn sorgen sollten." "Aber wo sind sie?" "Es sind Taruner. Ihr müsst ganz genau hinschauen wenn ihr sie erkennen wollt." Ich beschattete meine Augen und suchte die hinter mir liegende Wüste mit ihnen ab. So sehr ich auch suchte ich sah nur Sand. Nachdem ich fünf Minuten lang das Gelände nach ihnen abgesucht hatte entstanden plötzlich zwei kleine Sandhügel die immer Größer wurde bis sie zu Mannshöhe angewachsen waren. "Grämt euch nicht Schmiedemeister, es gehört viel Übung dazu einen Taruner vom Rest der Wüste zu unterscheiden, besonders uns Späher. Gehabt euch wohl, vielleicht wandern wir ja wieder einmal Seite an Seite." verabschiedete sich der feinkörnigere der Beiden.
"Folgt mir Meister Baupunq es gibt viel zu besprechen und noch mehr zu tun. Ein großes Unglück ist in Konlir geschehen." sagte der Serum-Geist zu mir und wandte sich zum Gehen "Wenn es nur das wäre." murmelte ich. "Wovon redet ihr?" fragte er "Ich rede von Völkermord." Wie bitte?" "Sie haben alle Serum-Geister, Taruner und dunklen Magier in Konlir zusammengetrieben und einen nach dem anderen abgeschlachtet." "Das darf nicht wahr sein, das muss der Zentralrat der Dunklen Zusammenkunft sofort erfahren" Er gab mir eine
grüne Zauberkugel und nahm selbst eine und einen Lidschlag später standen wir im Tempel des Serums. Mein Begleiter eilte davon um zu berichten was vorgefallen war und ein anderer Serum-Geist begleite mich in Richtung Waffenkammer.
Als ich ausgerüstet mit einem neuen
Schwert und einem
Umhang wieder in die Große Halle trat kam auch gleich mein Begleiter zu mir und brachte mich auf den neusten Stand der Dinge. Agenten der Dunklen Zusammenkunft hatten herausgefunden das der Angriff auf die Baustelle gar nicht von den Dunklen Magiern ausging sondern von verkleideten Agenten des geheimen Natla Handelskonsortiums die einen neuen großen Krieg auslösen wollten. In diesem Moment ertönte eine Explosion und ein Ruf erschall:"Ein
Feuerkolben hat das Tor getroffen, wir werden angeriffen!"