Auch erfahrenen Alchimisten mißlingt in seltenen Fällen mal ein Experiment. So erging es auch mir.
Die Folge dieses kleinen Mißgeschicks ist offensichtlich.
Als Morbitia Nekram bin auf unerklärliche Weise in diese Welt gekommen und strebe nun nach dem, was mir die allweise Göttin Hesinde aufgetragen hat:
mein Wissen mehren und die Magie dieser Welt beherrschen lernen.
13.08.2013 - meine Ankunft
Alle Vorbereitungen wurden sorgsam getroffen.
Alles war bereit.
Ich spürte wie Hesindes Kraft mich.............das Labor.............den ganzen Turm erfüllte!
Dann, zur 18. Stunde, war es endlich soweit!
Es begann!
Ein undurchdringlicher Nebel hüllte mich ein.
Ich fiel.......und erreichte doch nicht den Boden.
Allweise Hesinde, steh’ mir bei!
Es gab keinen Boden!
Bunte Wirbel in den Farben der Zwölfe umgaben mich..........
Ich wurde fortgetragen wie ein Blatt im Wind!
Immer schneller, immer weiter!
Doch was passierte dann?
Ich erinnere mich nicht!
War es des Herrn Boron süße Gnade, die mich umfing?
Stille umgab mich!
Unendliche Stille!
Doch dann...........
Einen Moment lang hielt ich inne und lauschte!
Was war das?
Leise Geräusche drangen aus weiter Ferne an meine Ohren.
War das nicht das Rauschen von Golgaris Schwingen?..........
Eine Weile trieb ich dahin................bis jetzt.
Ich bin verunsichert, lausche erneut, versuche, meine Sinne zu ordnen.
Nein!
Etwas ist anders!
Hat der schweigsame Boron ein Einsehen mit mir?
Ich spüre festen Boden unter mir.
Es riecht nach frischem Grün.
Vogelzwitschern..........Windrauschen..........Wasserplätschern..........
Nein, das sind nicht Borons Heilige Hallen!
Dies muß der Garten der ewig jungen Tsa sein!
Langsam öffne ich meine Augen.
Die Farben der Zwölfe sind verschwunden!
Auch der Nebel hat sich aufgelöst!
Meine Augen schauen in einen blauen Himmel.
Und Praios’ strahlendes Antlitz blickt auf eine große Wiese hinab.
Wo bin ich?
Was ist das für ein Land?
Welches Schicksal haben die Zwölfe für mich vorgesehen?
Ist es ihr Wille, daß ich diese Welt erforsche?
Über rund einen Götterlauf - oder wie man hierzulande sagt: ein Jahr - irrte ich ziellos durch diese wunderbare, wenn auch gefährliche Welt.
Eines Tages sprach mich ein Onlo an, ob ich nicht einem Clan beitreten wolle. Nach kurzem Überlegen willigte ich ein und wurde Mitglied einer sehr hilfsbereiten Gemeinschaft:
30.08.2014: Gryswold lädt Morbitia Nekram in den Clan Hall of Fame ein.
Die Magie dieser Welt unterscheidet sich in nicht unerheblichem Maße von der Magie, die in meiner Heimat Anwendung findet. Eine doch recht mächtige Auswirkung bekam ich bald am eigenen Leib zu spüren:
Diese Welt ist seltsam!
Ihre Wesen sind seltsam!
Sie leben in ewigem Krieg und bekämpfen sich gegenseitig!
Niemand weiß, wie dieser Krieg enstanden ist, doch Frieden scheint nicht das Ziel der Bewohner zu sein.
Ich mied diesen Krieg – manchmal aber wurde auch ich zum Opfer.
Während meiner Forschungsreisen begegnete ich verschiedenen Wesen.
Manche waren mir freundlich gesonnen, andere waren aggressiv.
So erfuhr ich etwas über ihre Herkunft – und über ihre Art zu kämpfen.
Eines Tages fand ich eine Schriftrolle.
Hesinde und Nandus verliehen den Menschen die Fähigkeit zu lernen und so unser Wissen ständig zu mehren.
Also öffnete ich die Schriftrolle und las, was darin stand.
Schnell erkannte ich, daß es sich um einen der hier üblichen Zauber handeln musste.
Kaum hatte ich geendet, wurde ich von einem seltsamen Gefühl befallen.
Alles drehte sich um mich und ich war abermals dem Wohlwollen Borons ausgeliefert.
Als ich erwachte, fühlte ich mich anders – anders als ich es gewohnt war.
Ich blickte an mir hinab und erstarrte vor Schreck.
Was, beim Namenlosen, ist mit mir passiert?
Ich bin ein Wesen der Nacht, ein Natla, geworden.
Meine zukünftige Heimat ist nun Narubia, das Land der immerwährenden Nacht.
Das bemerkenswerteste aber ist, daß mich nur noch abtrünnige Wesen als Feind betrachten.
Nun gilt es, das Leben und die Fähigkeiten der Natla zu erforschen - ein weiteres Geheimnis dieser faszinierenden Welt.
Nachdem ich die Wirkungsweise der hiesigen Magie erforscht hatte, war ich in der Lage, meine Rückverwandlung in einen Menschen bewusst herbeizuführen:
Die weise Hesinde blickt mit Wohlwollen auf mich herab!
Nach Monaten intensiver Forschung ist es mir gelungen, eine weitere Schriftrolle in die Hände zu bekommen, die es mir ermöglicht hat, mich wieder in eine Zauberin zurückzuverwandeln.
Es ist ein seltsames Gefühl, die Gestalt zu wechseln - eine Erfahrung, die in dieser Welt wohl viele Wesen machen und scheinbar auch schätzen.
Für mich jedoch ist diese Möglichkeit neu, aber ich nehme sie auch als Chance an, die Bewohner dieser Welt und ihre Art zu leben weiter zu erforschen und damit besser zu verstehen.
Es gibt noch viel zu entdecken.
Wohin mich meine weiteren Forschungen auch immer führen mögen, ich werde mich der Herausforderung stellen!
Meine Forschungen tragen Früchte.
Erneut bin ich auf einen Zauber gestoßen, der mich in die Lage versetzt, meine Gestalt zu wandeln.
Ich bin nun ein Taruner - ein Wesen, welches aus dem Sand der Wüste Mentorans empor gestiegen ist.
Ich reise mit dem Wind und vermag sowohl Freund als auch Feind dabei zu umhüllen.
So widme ich mich also der nächsten Rasse, die diese Welt bevölkert: den Wesen aus lebendem Sand.
Eine weitere Herausforderung, die es im Namen der weisen Göttin zu bestehen gilt.
Das Leben als Tarunerin gefällt mir sehr. Ich fühle mich unter den Wesen aus lebendem Sand wohl.
Also entschied ich mich, diese Gestalt zu behalten, denn nahezu nichts kann mich auf meinen Reisen aufhalten. So wie ich entschied, in Zukunft als Tarunerin die Welt zu bereisen, so sollte sich auch mein Name ändern:
Aus Morbitia Nekram, der wissbegierigen Zauberin, wurde Morbitia, der Wirbelwind.
Ich kam als Streiterin für das Gute - als Zauberin - in diese Welt, lernte sowohl die Verfechter des Guten, Arbeiter, Kämpfer, Onlos und Zauberer, kennen, als auch die Schergen des Bösen, Taruner, Serum-Geister und Dunkle Magier.
Auch das Leben der neutralen Natla, die sich dem Handel mit Waren aller Art verschrieben haben, blieb mir nicht verborgen.
Durch ihre Handelstätigkeit unterstützen sie sowohl das Gute als auch das Böse.
So bekam ich durch Zufall einen Zauber in die Hände, der mich in die Lage versetzte, meine Gestalt zu wandeln - eine Möglichkeit, die mir bis zu diesem Zeitpunkt völlig unbekannt war. So sehr ich diese Chance zu meinen Gunsten nutzen wollte, so wenig wusste ich über diese Art von Magie, um den Verwandlungsprozess bewusst steuern zu können.
Beeinflussen konnte ich diesen Prozess also nicht - noch nicht.
Ich wendete den Zauber an und wurde eine Natla. Damit war ich in der Lage, mich auf beiden Seiten, der guten und der bösen, gefahrlos zu bewegen und meine Forschungen in vollem Umfang fortzuführen.
Es dauerte eine ganze Weile bis mir wieder ein Zauber in die Hände fiel, mit dem ich meine Gestalt erneut wandeln konnte.
Dieses Mal war ich vorbereitet, sodaß mich seine Wirkung nicht schrecken konnte.
Aber nun war ich in der Lage, meine neue Gestalt selbst bestimmen zu können.
So wählte ich eine Rasse, die sich dem Bösen verschrieben hat.
Ich wurde eine Tarunerin, ein Wesen aus lebendem Sand.
Dieser Gestaltwandel sollte jedoch nicht ohne Folgen bleiben wie sich schon bald herausstellte.
Ich wandelte durch die Welt auf der Suche nach weiterem Wissen, neuen Freunden und dem, was kommen mochte.
Ich wanderte Tage, Wochen, Monate bis zu jener schicksalhaften Nacht, die mein Leben und meine Seele für immer verändern sollte.
Mein Blutdurst wuchs und ich verfiel so manches Mal in einen Blutrausch, den ich kaum zu kontrollieren vermochte.
Ich verschrieb mich mit Leib und Seele der dunklen Seite, drohte über jedes Wesen herzufallen, das sich nicht zu schützen wusste.
Um diesem Drang nicht nachzugeben, bedurfte es ein Vielfaches mehr an Selbstbeherrschung, als ich je erwartet hatte.
Nur mein starker Wille hielt mich letztendlich davon ab, andere Wesen anzugreifen.
Lange reiste ich allein durch die Welt bis ich – gepeinigt von blutrünstigen Feinden – mich entschied, einem Clan beizutreten.
Ich fand meinen Clan Hall of Fame und mit ihm nette Wesen aller Rassen, die mich sehr herzlich aufnahmen.
Die Jahre vergingen und ich lernte immer neue nette Wesen auf meinen Reisen kennen.
Mit vielen von ihnen ging ich gemeinsam auf die Jagd, mit manchen unterhielt ich mich öfter und wieder andere unterstützten mich mit Rat und Tat.
Viele Wesen kamen, blieben eine Weile und gingen ebenso plötzlich wie sie einst auftauchten.
Doch ein Wesen blieb.
Als ich ihm zum ersten Mal begegnete, bereiste es bereits seit vielen Jahren diese Welt.
Unsere erste Begegnung war rein zufälliger Natur, als ich mich einer Jagdgruppe anschloß.
Wir verstanden uns auf Anhieb und die Begegnungen wurden mit der Zeit häufiger und regelmäßiger.
Seitdem wirbeln wir gemeinsam durch die Welt - zwei sandige Wirbelwinde, die zu einem gewaltigen Sandsturm heranwachsen.
Und überall, wo wir auftauchen, hinterlassen wir nichts als eine Spur aus Sand - Sand der Wüste Mentorans, unserer Heimat.
Doch auch hier kam es irgendwann wie es kommen musste: auch dieses Wesen verschwand eines Tages spurlos.
Ich entschied mich, in meine wahre Heimat zurückzukehren, in die Welt, in der ich geboren wurde, aufwuchs und lebte bis ich zum ersten Mal diese hier betrat.
Dort angekommen stellte ich zu meinem Erstaunen fest, dass keine Zeit vergangen ist, seit ich sie verliess.
Ich fand alles vor wie ich es verlassen hatte.
Einige Wochen hielt ich es dort aus bevor es mich wieder hierher zurück in diese Welt zog.
Warum das so war, konnte ich nicht sagen, aber ich folgte dem Ruf meines Herzens, wollte alte Freunde und Mentoran, meine sich im Wind ewig wandelnde Heimat, wiedersehen.
Also machte ich mich erneut auf, aber dieses Mal wählte ich meinen Weg bewusst und behielt dank meiner Forschungen die Kontrolle über das, was auf der Reise passierte.
Meine Rückkehr hierher wurde von jenen, die mich kannten, mit Freude aufgenommen, worüber ich mich sehr gefreut habe. Ich begann, mich hier wieder einzuleben, mein Zuhause in Laree in Ordnung zu bringen und erneut als zauberkundiger Wirbelwind diese Welt zu bereisen.
Ich war einige Zeit unterwegs und habe meine Forschungen weiter betrieben, als ich wieder einmal - wie sollte es hier auch anders sein - in einer Jagdgruppe landete, deren Anführer ein mir wohl bekannter, aber dank seines Namens extrem dunkler Magier war. Er hatte einige Jagdgefährten um sich geschart und bat mich, ihn auf der Jagd zu begleiten. Ich entsprach seinem Wunsch und schloss mich der Gruppe an. Alles lief gut. Die Jagd war erfolg- und ertragreich und es herrschte eine so gute Stimmung, wie ich sie schon sehr lange nicht mehr erlebt hatte.
Ich zog meine Kreise und irgendwann erscholl ein Hilferuf in der Gruppe. Ein geistloses Wesen versperrte in Torihn einem Mitglied den Weg, jedoch konnte der Jagdgefährte alleine nichts gegen dieses Geschöpf ausrichten. Also eilte ich zu Hilfe und wir bezwangen dieses Ungeheuer mit vereinten Kräften.
In dieser Gemeinschaft stand jeder für den anderen ein. Es machte Spaß, mit diesen Wesen gemeinsam zu jagen. Egal woher sie kamen, egal welcher Rasse sie angehörten, es kümmerte keinen, woher der andere kam, und alle hielten zusammen.
Wir jagten eine ganze Weile bis ich nach Laree teleportierte, um in mein gemütliches Heim zu gehen. Vor dem Eingang sprach mich ein Gruppenmitglied an. Ein gar seltsames Wesen: ein Onlo, ein kämpferischer seiner Art. Er trug die Waffen eines wahren Kriegers und hatte den Mut eines Löwen, wie er an diesem Abend unter Beweis stellte.
Ich war sichtlich überrascht und konnte noch weniger glauben, was dann geschah: er zog eine ungewöhnlich detaillierte Zeichnung aus seinem Rucksack und reichte sie mir. Er bedeutete mir, dass ich sie behalten solle, was mich noch mehr überraschte und auch ungemein freute.
Von diesem Moment an zogen wir gemeinsam durch die Welt, ein Onlo und eine Tarunerin, die, wenn es nach der Geschichte geht, sich unter normalen Umständen niemals zusammentun würden. Wir jedoch wollten die Verbindung nicht sterben lassen, weil die Geschichte und der ewige Krieg es so wollten.
Wir wollten zeigen, dass es doch Frieden zwischen Wesen verschiedener Herkunft geben kann, wenn beide Seiten dazu bereit sind, den anderen so zu akzeptieren wie er ist.
Trotzdem entschied sich der kämpferische Krieger-Onlo eines Tages zu einem Rassenwechsel. Er wählte die Form des Taruners, des Wesens aus lebendem Sand. Im Zuge dessen gab er sich auch einen neuen Namen und veränderte sein Erscheinungsbild. Er wurde zu einem gar seltsamen Wesen, das man hier nur extrem selten sieht.
Die gemeinsame Jagd schweisste uns mehr und mehr zusammen und bis heute hat uns nichts trennen können.